- Netzplantechnik
- Nẹtz|plan|tech|nik 〈f. 20; unz.〉 zur Planung u. Überwachung komplexer Produktionsabläufe verwendete Technik, bei der die einzelnen Schritte im Produktionsprozess als Kanten, die Ergebnisse als Knoten von Graphen dargestellt werden
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Nẹtz|plan|tech|nik, die (Wirtsch.):mit grafischen Darstellungen arbeitende Verfahrenstechnik zur Analyse u. zeitlichen Planung von komplexen Arbeitsabläufen u. Projekten.* * *
INetzplantechnik,Teilgebiet des Operations Research, das die Planung und Ablaufüberwachung von Großprojekten unterstützt, insbesondere in Bereichen wie Hoch-, Tief- und Industriebau, Raumfahrt, Flugzeug- und Schiffsbau sowie Organisation von Wahlkampagnen, Ausstellungen, Festivals usw. Solche Projekte werden gedanklich in Einzeltätigkeiten (Aktivitäten, Vorgänge) zerlegt und diese dann gemäß ihren technologisch bedingten Verknüpfungen mit Mitteln der Graphentheorie (Graph) dargestellt, im einfachsten Fall mit Pfeilen als Tätigkeiten und Knoten als Ereignissen (Abb.). Ein Ereignis gilt dann als realisiert, wenn sämtliche Tätigkeiten, deren Pfeilspitzen in den betreffenden Knoten einmünden, abgeschlossen sind. Erst danach können jene Tätigkeiten begonnen werden, deren Pfeilschäfte von dem betreffenden Knoten ausgehen. Auf der Basis eines solchen Strukturplans folgt die Zeitplanung für das entsprechende Projekt. Dafür werden der Zeitverbrauch aller Einzeltätigkeiten geschätzt und die frühestmöglichen Termine berechnet, zu denen die Ereignisse und das Projektende eintreten können. Im nächsten Schritt werden die spätestzulässigen Eintrittszeitpunkte für alle Ereignisse unter der Voraussetzung bestimmt, dass das frühestmögliche Projektende erhalten bleibt. Aus den Ergebnissen beider Rechnungen lässt sich der kritische Pfad für das Projekt ermitteln, d.h. diejenige Folge von Tätigkeiten, deren Zeitdauern das im ersten Rechenschritt ermittelte frühestmögliche Projektende bestimmen. Alle Tätigkeiten verfügen über zeitliche Spielräume, deren Beträge ebenfalls berechnet werden. Aufbauend auf solchen Zeitberechnungen können schließlich die unter Kostenaspekten optimalen Einsatzpläne für Personal- und Betriebsmittel ermittelt werden. Neben dieser Critical Path Method (CPM) gibt es die aufwendigere, aber für praktische Anforderungen geeignetere Netzplantechnik der Metra-Potenzial-Methode (MPM), sowie zahlreiche daraus hervorgegangene branchenspezifische Versionen. Ein Sonderfall des CPM-Modells ist die Programm Evaluation and Review Technique (PERT), die mit Wahrscheinlichkeitsverteilungen für die Tätigkeitsdauern rechnet.IINetzplantechnik,Netzplanmodell, Teilgebiet des Operations-Research zur quantitativen Unterstützung der Planung und Ablaufüberwachung von Großprojekten, insbesondere in Bereichen wie Hoch-, Tief- und Industriebau, Raumfahrt, Flugzeug- und Schiffbau sowie Organisation von Wahlkampagnen, Ausstellungen, Festivals. Solche Projekte werden gedanklich in Einzeltätigkeiten (Aktivitäten, Vorgänge) zerlegt und diese dann gemäß ihren technologisch bedingten Verknüpfungen mit Mitteln der Graphentheorie (Graph) dargestellt, im einfachsten Fall mit Pfeilen als Tätigkeiten und Knoten als Ereignissen. Ein Ereignis gilt dann als realisiert, wenn sämtliche Tätigkeiten, deren Pfeilspitzen in den betreffenden Knoten einmünden, abgeschlossen sind. Erst danach können jene Tätigkeiten begonnen werden, deren Pfeilschäfte von dem betreffenden Knoten ausgehen.Auf der Basis eines solchen Strukturplans folgt die Zeitplanung für das entsprechende Projekt. Dafür werden der Zeitverbrauch aller Einzeltätigkeiten geschätzt und die frühestmöglichen Termine berechnet, zu denen die Ereignisse und das Projektende eintreten können. Im nächsten Schritt werden die spätestzulässigen Eintrittszeitpunkte für alle Ereignisse unter der Voraussetzung bestimmt, dass das frühestmögliche Projektende erhalten bleibt. Aus den Ergebnissen beider Rechnungen lässt sich der kritische Pfad für das Projekt ermitteln, d. h. diejenige Folge von Tätigkeiten, deren Zeitdauern das im ersten Rechenschritt ermittelte frühestmögliche Projektende bestimmen. Alle anderen Tätigkeiten verfügen über zeitliche Spielräume, deren Beträge ebenfalls berechnet werden. Aufbauend auf solchen Zeitberechnungen können schließlich die unter Kostenaspekten optimalen Einsatzpläne für Personal- und Betriebsmittel ermittelt werden. Neben dieser Critical Path Method (CPM; 1957) gibt es die aufwendigere, aber für praktische Anforderungen geeignetere Netzplantechnik der Metra-Potenzial-Methode (MPM; 1958) sowie zahlreiche daraus hervorgegangene branchenspezifische Versionen. Ein Sonderfall des CPM-Modells ist die Program Evaluation and Review Technique (PERT; 1958), die mit Wahrscheinlichkeitsverteilungen für die Tätigkeitsdauern rechnet. - Als Musterbeispiel für die Anwendung von MPM gilt die Planung und Realisierung der ICE-Strecke Würzburg-Hannover über einen Zeitraum von rd. zehn Jahren bei einem Finanzierungsvolumen von circa 10 Mrd. DM. Zur Förderung einer einheitlichen Verwendung von MPM-Begriffen wurde die DIN 69900 »Netzplantechnik« entwickelt.C. Maas: Graphentheorie u. Operations Research für Studierende der Informatik (21994);J. Schwarze: N. Eine Einf. in das Projektmanagement (71994);G. Altrogge: N. (1996);Manfred Meyer u. K. Hansen: Planungsverfahren des Operations-Research (31996);* * *
Nẹtz|plan|tech|nik, die <o. Pl.> (Wirtsch.): mit grafischen Darstellungen arbeitende Verfahrenstechnik zur Analyse u. zeitlichen Planung von komplexen Arbeitsabläufen u. Projekten.
Universal-Lexikon. 2012.